Südkurier, 16. April 2024
Der Ersten, der ich auf meinem Rundgang durch die
Niederburg begegne, ist Gela Homburger, der Inhaberin des
Zimmertheaters in der Sankt-Johann- Gasse. Beim Plakate
kleben für eine Autorenlesung. „Das ist halt so bei einem Ein-
Frau-Betrieb“, sagt sie und verschwindet in einer Bäckerei.
Mit ihrem Mann Notker führt sie das kleine Theater nun
schon ins zehnte Jahr. 2022 wird das kleine Jubiläum gefeiert.
Vier Abende pro Monate darf sie die Bühne bespielen, das
reicht auch, schließlich ist sie auch noch berufstätig. Gestartet
hat sie mit einem kleinen Erbe ihrer Mutter, „die immer
Schauspielerin werden wollte, es aber nie verwirklichen
konnte.“ Die Tochter, wenn sie zum Beispiel in der
szenischen Lesung „Boheme in Kustenz“ auf der Bühne steht,
weiß dann, dass ihre Mutter zuschaut und sich freut, dass es
mit dem Theater in der Familie doch noch etwas geworden
ist.
Die Niederburg bietet Raum für Träume, sogar über den Tod
hinaus.
Text: Michael Buchmüller, Südkurier, Juli 2021